In Zeiten der endlosen Selbstoptimierung entsteht der Eindruck, man müsse permanent an sich arbeiten, um in Sachen Aussehen, Karriere & Co mithalten zu können. Andauernde Selbstkritik ist jedoch nicht gesund und trainiert das Hirn, mehr auf die eigenen Fehler und Schwächen statt auf Stärken und Erfolge zu achten.
In diesem Selfcare-Beitrag zeigen wir dir, wie du deine Selbstakzeptanz sowie Gelassenheit förderst und so zu mehr innerer Ruhe findest.
Vergleiche & Idealbilder machen unglücklich
Wer kennt es nicht: Auf den Socialmedia-Kanälen wirkt nahezu jedes Leben perfekt. Die ständigen Vergleiche erstrecken sich über sämtliche Kategorien hinweg, egal ob Aussehen, Karriere, Kochkünste, Urlaube, Familienidylle und so weiter. Dabei präsentiert sich jede*r stets von der besten Seite und damit ist bereits klar, wie realitätsnah eine solche Selbstdarstellung überhaupt sein kann. Trotzdem führt sie bei den Nutzern*innen zu einem anhaltenden Selbstoptimierungsdruck, welcher sich zunehmend in der analogen Welt verbreitet.
Jeder Mensch hat Selbstzweifel und übt, wenn nötig, Kritik an sich selbst. Das gehört zum Mensch-Sein dazu und es ist wichtig, sich zu hinterfragen und weiterentwickeln zu wollen. Dabei gibt es jedoch eine Grenze. Wer stets einer Idealvorstellung der eigenen Person nacheifert, verzerrt seine Selbstwahrnehmung, setzt sich unter Druck und schärft den Fokus für Fehler und Schwächen – sowohl bei sich als auch bei anderen. Das alles raubt Energie und Lebensfreude. Durch Selbstakzeptanz können solche Gedanken und Verhaltensweisen reduziert oder gar aufgelöst werden.
Grundprinzip der Selbstakzeptanz
Was wäre, wenn du deine Fehler und Schwächen nicht negativ, sondern neutral und als Bestandteil deines Daseins betrachten würdest? Genau das ist der Kern der Selbstakzeptanz: Sich selbst mit all seinen Stärken, Schwächen und Persönlichkeitsmerkmalen anzunehmen, ohne diese zu bewerten. Lasse die eigenen Idealvorstellungen los und bringe dir Respekt und Wertschätzung entgegen, auch in Situationen, in welchen du mit den eigenen Unzulänglichkeiten konfrontiert wirst. Jeder Mensch kann und sollte sich weiterentwickeln, keine Frage. Aber ständige neue Optimierungsversuche sowie immer neue Ansprüche an die eigene Person hemmen die Entfaltung deines wirklichen Potenzials, welches du so übersiehst. Mache dir eins klar: Du bist gut genug, genauso wie du bist.
Leichter gesagt, als getan
Was sich so schön anhört, funktioniert natürlich nicht von heute auf morgen. Das Gute ist, dass jeder noch so kleine Schritt in Richtung Selbstakzeptanz das Wohlbefinden steigert. Für den Einstieg in das Thema kannst du einmal versuchen, dich selbst von außen wie eine Freundin zu betrachten. Gute Freunde akzeptiert man nämlich auch genau so, wie sie sind – sprich mit ihren Fehlern und Schwächen, ohne diese verbessern zu wollen.
Auch hilft es, dich von negativen Gedanken über dich selbst zu distanzieren. Dir fällt die Kaffeetasse runter und sofort schießt dir in den Kopf, wie ungeschickt du doch bist und dass du nie richtig aufpasst? In solchen Momenten wird ein einzelnes Ereignis als Beweis für eine negative Eigenschaft angesehen, statt als einfaches Missgeschick. Wenn du dir ständig solche kleinen Vorwürfe machst, prägen sie auf Dauer eine negative Sicht auf dein Selbst. Versuche, solche destruktiven Gedanken als diese zu erkennen und schiebe sie zur Seite, ohne dich für das Aufkommen dieser Selbstkritik zu verurteilen. Getreu dem Motto “Glaube nicht alles, was du denkst”.
Was es dir bringt, dich zu akzeptieren
Wer sich in Selbstakzeptanz übt, kommt zu einer realistischeren Selbsteinschätzung und kann neben Erleichterung und Zufriedenheit auch mehr Energie gewinnen. Der Umgang mit sich selbst sowie den Mitmenschen wird offener und ehrlicher, da Schwächen nicht mehr kaschiert werden müssen. Die eigenen Fehler zu akzeptieren hilft auch, dies bei anderen zu tun und in schwierigen Situationen gelassen zu bleiben. Jede*r ist gut so, wie er ist. Diese Ansicht sollten wir als Gesellschaft vertreten, im sozialen Nahraum vermitteln und im eigenen Kopf verankern.
Alles mit der Ruhe - Wege zu mehr Gelassenheit
Es gibt Situationen, die sind zum aus der Haut fahren – mal mehr, mal weniger. Was aber unterscheidet eher aufbrausende Menschen von jenen, die sich scheinbar von nichts aus der Ruhe bringen lassen und stets wie ein Fels in der Brandung wirken? Es ist die Fähigkeit, gelassen zu bleiben, unabhängig von den äußeren Umständen.
Wenn etwas Unerwartetes passiert, hast du es immer selbst in der Hand, wie du darauf reagierst. Wer Gelassenheit in sich trägt, kann Situationen überlegter meistern, anstatt sich nur von seinen aufkommenden Gefühlen leiten zu lassen. Hier sind 5 Tipps und Übungen, um mehr Gelassenheit zu verinnerlichen und vermeintlich stressigen Situationen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Perfektionismus loslassen
Menschen, welche sich nur mit den eigenen Bestleistungen zufriedengeben, stehen in ständiger Konkurrenz mit sich selbst. Die Erwartungshaltung, in jeder Situation die besten Ergebnisse erzielen zu wollen, verursacht innerliche Anspannung. Eine unperfekte Leistung ist nicht mit einer schlechten gleichzusetzen. Gut ist gut genug – lerne deine Anstrengung unabhängig von ihrer Bewertungen zu schätzen.
Subjektive Wahrnehmung erkennen
Jeder Mensch hat eine Brille auf der Nase, durch welche er die Welt sieht. Diese Brille ist geprägt von all den Erfahrungen, die du dein Leben lang machst. Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass es jede Brille nur einmal gibt. Mache dir bewusst, dass du die Welt ganz anders wahrnimmst, als es deine Mitmenschen tun. Hinterfrage deine Ansichten, denn sie sind nicht immer die einzig wahren. Es hilft viel, die Dinge von einer anderen Seite zu betrachten, da so unser Verständnis füreinander gefördert wird und Meinungsverschiedenheiten oder gar Konflikte leichter überwunden werden können.
Inne halten & Gefühle reflektieren
Das Reflektieren der eigenen Gedanken und Gefühle knüpft an den vorangegangenen Punkt an. Der Kommentar eines Kollegen bringt dich auf die Palme und du würdest ihr am liebsten direkt deine Meinung geigen? Anstatt sofort zu reagieren, halte kurz inne und nimm wahr, welche Gefühle in dir aufkommen. Hinterfrage, ob der Kommentar vielleicht auch anders gemeint sein könnte und warum er dich gar so ärgert. Aufbrausende Gefühle lassen sich durch Reflektieren entschärfen, da du dich so von ihnen distanzierst und ihr Dasein zwar wahrnimmst, dich jedoch nicht von ihnen lenken lässt. Vielleicht hat der Kollege einfach einen wunden Punkt getroffen, ohne dich absichtlich verletzen zu wollen.
Relativieren
Oh nein, da liegt er nun in Scherben – der schöne Bierkrug, den du von deinem besten Freund zur Hochzeit bekommen hast. Da kommt schon mal Wut und Enttäuschung auf. Alle Gefühle haben ihre Berechtigung und einen evolutionären Sinn. Daher ist es nicht gesund, sie zur Seite zu schieben oder klein zu reden. Stattdessen hilft es, aufreibende Situationen zu relativieren. In unserem Beispiel kann der Krug neu angefertigt werden, weh getan hat sich auch niemand und der materielle Wert treibt dich nicht in den Bankrott. Es gibt viele andere Dinge, die wesentlich gravierender sind als die kleinen Missgeschicke des Alltags. Das Relativieren solcher Situationen führt zu mehr Gelassenheit, die negativen Gefühle sind nicht so stark und vergehen schneller.
Akzeptanz & Annahme
Wenn wir mit Problemen konfrontiert werden, können wir entweder aktiv handeln und zur Verbesserung der Situation beitragen oder eben nicht. Für Letzteres hilft nur eines – Akzeptanz. Dabei geht es keineswegs um Resignation, sondern vielmehr um folgende Einstellung: Wenn du keinen Handlungsspielraum hast, ist der einzig richtige Weg die Dinge hinzunehmen und mit ihnen zu leben, ohne sich ständig in Gedanken daran aufzuhängen. Ansonsten verschwendest du nur unnötig Energie und die hebst du dir lieber für Sachen auf, die dir Spaß machen und dich erfüllen.
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In der heutigen digitalen Welt sind soziale Medien allgegenwärtig und beeinflussen maßgeblich unsere mentale Gesundheit. Sie bieten uns unzählige Möglichkeiten zur Vernetzung, Information und Unterhaltung. Doch gleichzeitig können sie auch erhebliche Auswirkungen auf unsere mentale Gesundheit haben. In diesem Beitrag beleuchten wir die Herausforderungen, die soziale Medien für unsere psychische Gesundheit darstellen, und geben Tipps zur Selbstfürsorge im digitalen Zeitalter.
Wahrnehmungsübungen für zwischendurch
Einfach mal innehalten und tief durchatmen. Wann hast du das letzte Mal bewusst darauf geachtet, was du mit deinen Sinnen wahrnehmen kannst? In diesem Beitrag stellen wir dir fünf kleine Wahrnehmungsübungen vor, mit denen du deine Sinne schulen kannst.
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Meditation kommt ursprünglich aus Indien und ist mittlerweile auch in der westlichen Gesellschaft angekommen. Der relativ weitläufige Begriff umfasst verschiedene Meditations- sowie Achtsamkeitstechniken und birgt eine Menge positiver Effekte für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Erfahre hier mehr über die beliebte Meditationspraxis und wie auch du damit beginnen kannst.