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Betriebliche Impfung – So schützt du dein Team wirkungsvoll

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Im Herbst und Winter häufen sich Grippe- und Erkältungsfälle, was oft zu Ausfällen am Arbeitsplatz führt. Eine betriebliche Impfung bietet eine einfache und effektive Möglichkeit, dein Team zu schützen und Arbeitsausfälle zu reduzieren.

Betriebliche Impfungen haben jedoch weitreichendere Vorteile. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die Gesundheit deiner Mitarbeitenden im Mittelpunkt steht. So stärkst du nicht nur die Gesundheitskultur, sondern sorgst auch für langfristiges Wohlbefinden im Unternehmen.

Warum betriebliche Impfungen eine smarte Entscheidung sind

Stärkung der Gesundheitskultur

Eine betriebliche Impfung ist mehr als nur eine medizinische Maßnahme – sie sind ein klarer Ausdruck dafür, dass die Gesundheit der Mitarbeitenden an erster Stelle steht. Ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement, das Impfungen umfasst, zeigt, dass du die Bedürfnisse und das Wohlbefinden deines Teams ernst nimmst. Das stärkt nicht nur das Vertrauen in die Unternehmensführung, sondern auch die Mitarbeiterbindung.

Weniger Aufwand für Mitarbeitende

Die Organisation eines Impftages im Betrieb ermöglicht es deinen Mitarbeitenden, sich bequem während der Arbeitszeit impfen zu lassen. Dies reduziert den Aufwand und die Hemmschwelle für viele, sich impfen zu lassen. Du trägst somit dazu bei, dass mehr Beschäftigte den Schutz in Anspruch nehmen, den sie benötigen.

Vorbeugung von Krankheitsausfällen

Grippewellen und andere Erkrankungen können schnell zu Personalmangel führen. Betriebliche Impfungen verringern das Risiko von Krankheitsausfällen und helfen, den Betrieb am Laufen zu halten. Laut den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) bleibt die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland auf einem hohen Niveau, was die Bedeutung präventiver Maßnahmen wie Impfungen unterstreicht.

Betriebliche Impfung als Bestandteil der arbeitsmedizinischen Vorsorge

Wusstest du, dass Impfungen einen essenziellen Bestandteil der arbeitsmedizinischen Vorsorge bilden? Laut den Arbeitsmedizinischen Regeln (AMR) sind Arbeitgeber verpflichtet, arbeitsbedingte Gefährdungen zu ermitteln, zu bewerten und geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten. Besonders bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen oder bei Auslandsaufenthalten, die ein erhöhtes Infektionsrisiko bergen, sind Impfungen unerlässlich.

In Deutschland unterliegt das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) – einschließlich Impfungen im Betrieb – verschiedenen rechtlichen Rahmenbedingungen. Hier sind einige wichtige Punkte, die du beachten solltest:

  1. Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) Arbeitgeber sind verpflichtet, arbeitsbedingte Gefahren zu ermitteln, zu bewerten und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Ein effektives BGM, das Impfungen einschließt, trägt dazu bei, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.
  2. Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) Diese Verordnung regelt die notwendigen Maßnahmen zur arbeitsmedizinischen Vorsorge. Impfungen sind ein wesentlicher Bestandteil, insbesondere für Mitarbeitende, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Achte darauf, die Empfehlungen der AMR zu befolgen, die Impfungen als Teil der arbeitsmedizinischen Vorsorge festlegen.
  3. Biostoffverordnung Für Mitarbeitende, die mit biologischen Arbeitsstoffen arbeiten, gelten besondere Vorschriften. Bei einem erhöhten Infektionsrisiko müssen Impfungen angeboten werden.
  4. Datenschutz (DSGVO) Der Umgang mit personenbezogenen Daten, insbesondere Gesundheitsdaten wie Impfstatus, unterliegt strengen Datenschutzbestimmungen. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass diese Daten vertraulich behandelt werden und nur mit Zustimmung der Mitarbeitenden erhoben und verarbeitet werden.
  5. Arzt-Patienten-Verhältnis Impfungen sollten von einem Betriebsarzt oder einer Betriebsärztin durchgeführt werden, die die individuellen gesundheitlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen. Der Arbeitgeber sollte keinen direkten Zugriff auf den Impfstatus seiner Mitarbeitenden haben, um das Arzt-Patienten-Verhältnis zu schützen.
  6. Freiwilligkeit und Informationspflicht Die Teilnahme an Impfaktionen sollte in der Regel freiwillig sein. Arbeitgeber sind verpflichtet, die Mitarbeitenden umfassend über die Vorteile und potenziellen Risiken von Impfungen zu informieren.

Identifikation von Risikogruppen

Als HR-Expertin solltest du besonders Risikogruppen im Blick haben, wie Mitarbeitende mit Vorerkrankungen oder solche mit häufigem Kundenkontakt. Eine betriebliche Impfung hilft, diese Gruppen besonders zu schützen. Laut den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) können spezielle Impfungen für unterschiedliche Tätigkeiten sinnvoll sein.

Umsetzung der Impfmaßnahmen im Betrieb

Die AMR legen fest, wann, unter welchen Bedingungen und wie Impfungen durchgeführt werden sollen, um den Schutz der Beschäftigten zu gewährleisten. Du kannst beispielsweise die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) nutzen, um die am besten geeigneten Impfungen für deine Belegschaft auszuwählen.

So organisierst du eine Impfaktion im Betrieb

1. Planung und Vorbereitung

Der erste Schritt zur Organisation eines Impftages besteht darin, eine Umfrage im Team durchzuführen, um das Interesse an Impfungen zu ermitteln. Dies hilft dir, die benötigte Impfstoffmenge besser abzuschätzen. Die Betriebsärztin oder der Betriebsarzt kann dann den Impfstoff bestellen und alle weiteren organisatorischen Details klären.

2. Durchführung des Impftages

Am Impftag bringen die Mitarbeitenden einfach ihren Impfpass mit. Die Impfung kann schnell und unkompliziert durchgeführt werden – ohne lange Wartezeiten oder zusätzliche Wege zum Arzt. Dies schafft eine entspannte Atmosphäre und fördert die Bereitschaft zur Teilnahme.

3. Förderung der Teilnahme

Um die Mitarbeitenden zur Teilnahme zu motivieren, kannst du zusätzlich Anreize schaffen, wie beispielsweise Informationen zu den Vorteilen der Impfung oder eine kleine Belohnung für alle, die sich impfen lassen. So wird der Impftag nicht nur zu einer notwendigen, sondern auch zu einer positiven Erfahrung für alle Beteiligten.

Gesundheitsmanagement als Erfolgsfaktor

Eine betriebliche Impfaktion ist nur der Anfang. Um die Gesundheit deines Teams nachhaltig zu fördern, ist es wichtig, ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement zu implementieren. Neben Impfungen sollten auch Angebote zu Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung und mentaler Gesundheit Teil deiner Strategie sein. Diese ganzheitliche Herangehensweise berücksichtigt die vielfältigen Bedürfnisse der Mitarbeitenden und schafft ein umfassendes Gesundheitskonzept.

Indem du verschiedene Gesundheitsinitiativen kombinierst, schaffst du eine Unternehmenskultur, in der das Wohlbefinden der Mitarbeitenden im Vordergrund steht. Eine solche Kultur trägt dazu bei, das Vertrauen und die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen zu stärken. Dies steigert nicht nur die Motivation, sondern auch die Produktivität und Zufriedenheit im Team. Durch die Förderung einer positiven Arbeitsumgebung leistest du einen entscheidenden Beitrag zur langfristigen Leistungsfähigkeit und schaffst gesunde Mitarbeitenden bis zur Rente.

Fazit: Gesundheit stärken – Ausfälle senken

Betriebliche Impfungen sind eine effektive Möglichkeit, die Gesundheit deines Teams zu schützen und den Krankenstand zu senken. Gleichzeitig sendest du ein starkes Signal, dass dir das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden wichtig ist. Nutze die Gelegenheit und organisiere jetzt eine Impfaktion im Unternehmen, um langfristig von einem gesunden und leistungsfähigen Team zu profitieren.